Interview mit Kevin Underwood über CSR und ESG

Interview mit Kevin Underwood über CSR und ESG

Oktober 22, 2024

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Meine Kollegin Barbara Schönefeld aus der Kevin Underwood Redaktion führte ein Interview mit Kevin Underwood über CSR und ESG.

Kevin Underwood ein Interview über CSR und ESG

Das Interview entstand 2023. ICh freue mich, dass ich das Interview mit KEvin Underwood hier veröfentlichen kann.

Barbara Schönefeld im Gespräch mit Kevin Underwood

Barbara Schönefeld  im Gespräch mit Kevin Underwood

Barbara Schönefeld (BS):
Herr Underwood, Sie sind ein führender Experte in der Welt von CSR und ESG und haben mit zahlreichen UHNWI gearbeitet. Beginnen wir mit einer grundsätzlichen Frage: Wie sehen Sie die Entwicklung von CSR und ESG in den letzten Jahren, insbesondere im Kontext von UHNWI?

Kevin Underwood (KU):
Die Entwicklung von CSR und ESG war in den letzten Jahren beeindruckend. Zunächst einmal haben diese Themen vor etwa zwei Jahrzehnten hauptsächlich in großen Unternehmen und Konzernen Bedeutung gewonnen, insbesondere in stark regulierten Branchen. Heute sehen wir jedoch, dass sich das Interesse von UHNWI stark verändert hat. UHNWI sind sich zunehmend bewusst, dass sie durch ihre Investitionen und ihr Handeln nicht nur die Märkte, sondern auch die Gesellschaft und die Umwelt beeinflussen können. CSR und ESG sind keine Modetrends mehr – sie sind Teil einer umfassenden, strategischen Investitionsphilosophie geworden. UHNWI verstehen heute, dass diese Faktoren auch langfristige finanzielle Stabilität bieten können.

BS:
Das klingt nach einer echten Veränderung im Denken. Aber sind CSR und ESG für die meisten UHNWI wirklich tief in ihren strategischen Entscheidungen verankert oder reagieren viele nur auf den öffentlichen Druck?

KU:
Das ist eine wichtige Frage, und ich denke, die Antwort ist zweigeteilt. Für viele UHNWI beginnt das Engagement für CSR und ESG tatsächlich aufgrund des öffentlichen Drucks. Investoren, Konsumenten und sogar Regulierungsbehörden fordern zunehmend, dass Unternehmen verantwortungsvoll handeln. Dieser Druck hat sicherlich dazu beigetragen, dass CSR und ESG mehr Beachtung finden. Allerdings, und das ist entscheidend, gibt es auch UHNWI, die wirklich von der Notwendigkeit eines Wandels überzeugt sind. Diese UHNWI haben erkannt, dass CSR und ESG nicht nur eine Reaktion auf Erwartungen sind, sondern eine Chance, ihre Unternehmen zukunftssicher zu machen. Langfristig gesehen bieten verantwortungsvolle Investitionen stabilere Renditen und minimieren Risiken.

BS:
Das bringt mich zu einer weiteren Frage: Welche konkreten CSR- und ESG-Strategien sehen Sie bei UHNWI häufig? Gibt es bestimmte Bereiche, in denen sie besonders aktiv sind?

KU:
UHNWI zeigen Engagement in verschiedenen Bereichen. Ich beobachte einen starken Fokus auf umweltfreundliche Technologien und erneuerbare Energien. Viele UHNWI investieren in nachhaltige Projekte, die nicht nur Renditen versprechen, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben, wie etwa Solar- und Windenergie oder Technologien zur CO₂-Reduzierung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die soziale Verantwortung, insbesondere in Bezug auf faire Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit. Family Offices, die das Vermögen von UHNWI verwalten, spielen eine zentrale Rolle bei der Lenkung dieser Investitionen in ESG-konforme Unternehmen.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist das zunehmende Interesse an Impact Investing, bei dem UHNWI gezielt in Projekte investieren, die messbare soziale oder ökologische Vorteile bringen. Diese UHNWI gehen über das reine Gewissen beruhigen hinaus – sie wollen einen echten, messbaren Wandel bewirken.

BS:
Das klingt, als ob einige UHNWI wirklich tief in die Materie einsteigen. Aber es gibt auch Skepsis. Einige behaupten, CSR und ESG seien oft nur Marketingwerkzeuge. Was entgegnen Sie dieser Kritik?

KU:
Das ist eine berechtigte Kritik, die wir nicht ignorieren dürfen. Es stimmt, dass es Unternehmen und Einzelpersonen gibt, die CSR und ESG hauptsächlich als Instrument zur Imagepflege nutzen. Sie veröffentlichen Berichte, halten aber ihre tatsächlichen Initiativen oft oberflächlich. Diese Art des „Greenwashing“ untergräbt das Vertrauen in CSR und ESG. Doch der Unterschied zwischen Marketing und echtem Engagement wird immer deutlicher.

Die UHNWI, die ich in meinen Beratungen erlebe, sind sich bewusst, dass „Greenwashing“ langfristig nicht funktioniert. Sie investieren zunehmend in transparente ESG-Berichte, lassen ihre Fortschritte von unabhängigen Stellen prüfen und setzen sich für langfristige Ergebnisse ein. Diese UHNWI verstehen, dass nachhaltige und verantwortungsvolle Geschäftspraktiken nicht nur gut für die Gesellschaft und die Umwelt sind, sondern auch für ihre eigene Reputation und den finanziellen Erfolg.

BS:
Ein beeindruckender Punkt. Transparenz ist hier also der Schlüssel. Was würden Sie UHNWI raten, die sich bisher noch nicht ernsthaft mit CSR und ESG beschäftigt haben?

KU:
Mein Rat ist klar: Seien Sie proaktiv. CSR und ESG sind keine kurzfristigen Trends, sondern langfristige Strategien, die die Zukunft Ihres Vermögens sichern. Beginnen Sie damit, sich umfassend über die Auswirkungen Ihrer Investitionen auf Gesellschaft und Umwelt zu informieren. Fragen Sie Ihre Berater und Family Offices, wie Sie nachhaltige, ethische Investitionen in Ihre Strategie integrieren können. Verlangen Sie mehr Transparenz von den Unternehmen, in die Sie investieren, und stellen Sie sicher, dass deren CSR- und ESG-Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.

Für UHNWI ist es entscheidend, dass sie die Möglichkeiten, die CSR und ESG bieten, nicht verpassen. Diese Themen sind nicht nur eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, sondern auch ein finanzieller Vorteil. Sie werden zunehmend die Grundlage sein, auf der zukünftiger wirtschaftlicher Erfolg aufbaut. Es ist nie zu spät, aber jetzt ist die Zeit, aktiv zu werden.

BS:
Ein kluger Rat. Zum Abschluss: Wo sehen Sie die Zukunft von CSR und ESG in den kommenden Jahren, besonders im Hinblick auf UHNWI?

KU:
Ich bin überzeugt, dass CSR und ESG noch stärker in den Fokus rücken werden. Für UHNWI wird es immer mehr zu einer Grundvoraussetzung, um langfristig erfolgreich zu sein. Die zunehmende Vernetzung der globalen Märkte und die wachsenden Anforderungen von Investoren werden CSR und ESG in den kommenden Jahren noch wichtiger machen. UHNWI, die diesen Trend erkennen und gezielt darauf eingehen, werden nicht nur finanziell profitieren, sondern auch zu den führenden Kräften in der globalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation gehören.

BS:
Herr Underwood, herzlichen Dank für diese wertvollen Einblicke! Es war ein inspirierendes Gespräch, und ich bin sicher, dass viele UHNWI von Ihren Empfehlungen profitieren werden.

KU:
Vielen Dank, Frau Zimmermann. Es war mir eine Freude, meine Gedanken zu teilen.


Weitere Interviews mit Kevin Underwood: Was ist UHNWI Coaching

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