Oktober 31, 2024
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„Mit den neuen steuerlichen Regelungen im Vereinigten Königreich wird die Attraktivität des Landes für UHNWIs in Frage gestellt. Alternative Standorte wie die Schweiz und die Vereinigten Arabischen Emirate könnten an Bedeutung gewinnen.“ – Kevin Underwood
Mit der Steuerreform 2024 hat das Vereinigte Königreich einschneidende Anpassungen am Steuersystem vorgenommen, die vor allem für international orientierte Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI) und deren Vermögensmanager von erheblicher Bedeutung sind. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Neuerungen und analysieren, ob das Land weiterhin eine attraktive Steuerdestination für UHNWIs bleibt.
Die sogenannte „Remittance Basis“ war für wohlhabende Personen ohne dauerhaften Wohnsitz in Großbritannien – die sogenannten „Non-Doms“ – ein großer steuerlicher Vorteil. Sie ermöglichte es, ausländische Einkünfte und Gewinne nur dann zu versteuern, wenn sie ins Vereinigte Königreich transferiert wurden. Diese Möglichkeit fällt nun mit der Steuerreform 2024 weg: Für Non-Doms gilt jetzt, dass ihr gesamtes weltweites Einkommen und Vermögen steuerpflichtig ist.
Durch das Ende der Remittance Basis ändert sich die steuerliche Strategie vieler UHNWIs, die bislang von dieser Regelung profitierten. Einkünfte und Kapitalgewinne, die bisher steuerfrei im Ausland belassen werden konnten, müssen nun in Großbritannien versteuert werden. Wealth Manager stehen daher vor der Herausforderung, neue, steuerlich vorteilhafte Strukturen zu schaffen.
Anstelle der Remittance Basis tritt das neue Foreign Income and Gains (FIG)-Programm. Diese Regelung sieht vor, dass Neuankömmlinge in Großbritannien in den ersten vier Jahren nach ihrer Ankunft eine Steuerbefreiung auf ausländische passive Einkünfte und Gewinne erhalten. Diese Befreiung betrifft Einkünfte aus Dividenden, Zinsen und Kapitalgewinnen. Nach dieser Vier-Jahres-Periode greift jedoch die volle britische Besteuerung.
Dieses neue Programm richtet sich an wohlhabende internationale Fachkräfte und Investoren, die beabsichtigen, für eine begrenzte Zeit im Vereinigten Königreich zu leben. Allerdings bietet es langfristig für UHNWIs weniger Vorteile, da letztlich ihre gesamten Einkünfte der britischen Steuerpflicht unterliegen. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Programm die Attraktivität des Standorts stärken kann.
Offene Kommunikation stärkt die Familienstruktur. Durch regelmäßige Familiendialoge können Erwartungen geklärt und gemeinsame Ziele definiert werden. Dies fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und erleichtert die Nachfolgeplanung.
Für bisherige Non-Doms, die nach dem bisherigen Modell besteuert wurden, hat das Vereinigte Königreich spezielle Übergangsmaßnahmen eingeführt. Diese Maßnahmen sollen den Wechsel zur neuen FIG-Regelung erleichtern und bieten vermutlich steuerliche Freigrenzen oder Sonderregelungen für bereits ansässige Non-Doms. Diese Regelungen sind jedoch noch nicht vollständig veröffentlicht und können sich daher noch ändern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Steuerreform ist die Abschaffung der steuerlichen Vorzüge von „Protected Trusts“. Diese Trusts boten Non-Doms die Möglichkeit, Vermögen im Ausland steuerfrei zu lagern. Mit der Reform fällt dieses Privileg nun weg, sodass UHNWIs ihre weltweiten Einkünfte im Vereinigten Königreich versteuern müssen, selbst wenn diese in ausländischen Trusts gehalten werden.
Diese Anpassung stellt viele UHNWIs vor die Aufgabe, ihre bestehende Vermögensstruktur zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen. Wealth Manager stehen hier vor der Herausforderung, alternative Lösungen zu finden, die es ihren Klienten ermöglichen, weiterhin steuerlich effizient zu agieren.
Ab April 2025 wird der steuerliche Wohnsitz zum alleinigen Maßstab für die Erbschaftssteuer (IHT) im Vereinigten Königreich. Das bedeutet, dass jeder, der mindestens zehn Jahre in Großbritannien steuerlich ansässig ist, künftig mit seinem weltweiten Vermögen der IHT unterliegt – selbst, wenn er danach das Land verlässt. Diese Regelung gilt dann für weitere zehn Jahre.
Für UHNWIs, die Großbritannien langfristig als steuerlichen Wohnsitz gewählt haben, bedeutet diese Regelung eine stärkere Bindung an das britische Steuersystem. Wer einmal die Schwelle der Zehnjahresregel überschritten hat, bleibt für einen weiteren Zeitraum steuerlich gebunden.
Die Frage, ob UHNWIs Großbritannien angesichts dieser steuerlichen Änderungen verlassen sollten, ist durchaus relevant. Der Verlust der Remittance Basis, die neuen IHT-Regelungen und die Abschaffung der Protected Trusts könnten ein starker Anreiz sein, Alternativen ins Auge zu fassen.
Länder wie die Schweiz, Singapur und die Vereinigten Arabischen Emirate bieten UHNWIs oft eine attraktive Steuerpolitik. Zusätzlich zeichnen sich diese Länder durch wirtschaftliche Stabilität und günstige Rahmenbedingungen für vermögende Privatpersonen aus. Ein Umzug könnte daher für manche UHNWIs eine sinnvolle Option darstellen.
Die Steuerreform von 2024 markiert einen Wendepunkt für UHNWIs im Vereinigten Königreich. Für UHNWIs und ihre Vermögensberater ist es jetzt entscheidend, die neue steuerliche Lage genau zu analysieren und gegebenenfalls langfristige Strategien zu überdenken. Die Wahl des Standorts hängt nicht nur von steuerlichen Faktoren ab, sondern auch von weiteren Vorteilen wie Lebensqualität und politischer Stabilität. Ob das Vereinigte Königreich für UHNWIs eine attraktive Steuerdestination bleibt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
Für weiterführende Beratung und Coaching stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Besuchen Sie uhnwi-coaching.com oder kevin-underwood.com, um mehr über meine Dienstleistungen zu erfahren und einen Termin zu vereinbaren. Bei weiteren Fragen können Sie mich gerne kontaktieren.
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